seit ich nur noch 2 tage die woche dem broterwerb nachgehe (nein, es reicht nicht zum leben und ja, das habe ich alles nicht so gewollt...) habe ich viel zeit. zum soignieren, ich bin eh staendig muede, zum kochen und vor allemn zum lesen.
leider ist das einkommen an die arbeitszeit gekoppelt und von daher muss ich lesen was eh schon vorhanden ist.
nachdem ich aus anderen gruenden die komplette henriette davidis durchgelesen habe und sogar das mary hahn "koch und kuechenlexikon" und ca 1 million andere sachen, fiel mir heute aus irgendeinem grunde Carlo Antonis "Vom Historismus zur Soziologie" in die haende.

exkurs:
durch familiaere vorbelastung haben philosophie und soziologie bei mir keinen guten platz in der hitparade.
als junger mensch, grade des lesens maechtig, fand ich immer nur adornen, habermase und aehliche langweiler im haeuslichen regal. das meine mama, gott hab sie selig, lieber solche buecher als leckeres essen kaufte, erklaert vielleicht auch meine affinitaet zu letzterem. aber dafuer hat man omas und das ist eine andere geschichte.

jedenfalls: dies ist mal ein voellig unlangweiliges buch. antoni analysiert leben und werk verschiedener wegbereiter der soziologie (ja, geh ich mal von aus, ich hab das noch nicht durchgelesen) und faengt an mit dilthey. sehr spannend, wie da die romantik analysiert wird und das deutsche wesen an sich auch ein wenig.
hat mich fast dazu bewogen, mich da mit einigen klassikern zu befassen, wie ja letztens auch herr koerser friedrich engels entdeckte, aus anderem grund aber nichtsdestotrotz.

mal sehn, ob das anhaelt, wenn ich mit dilthey durch bin, aber mal wieder gehaltvolle buecher lesen statt immer nur krimis und kochbuecher, das hat auch was.

faellt mir roger planchon fast sofort wieder ein, der unglaubliche, weil er sagte, er habe fuer sartres Das Sein und das Nichts ca 6monate gebracut und das die jungen leute auch ruhig unverstaendliche buecher lesen sollten, sie muessten nur dabeibleiben.

mein schwager ein, der deutschlehrer, in dessen familie essen zum uebrleben da war und genuss eher in der menge entstand.
vielleicht sollten wir einen lese und kochzirkel gruenden. allerdings habe ich noch einen stadt-land-fluss battle gut bei ihm. ich habe ja nicht umsonst einen geographen geheiratet...