STADT.LABOR -NEWSLETTER
Inhalt:
a - WEM GEHÖRT UNSER LAND? - PODIUM VOM 28.9
b - STADT.LABOR IM OKTOBER
c - DIE FOLGEN DER BERNER WEGWEISUNGSPRAXIS - AUSFLUG NACH BERN
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Di, 28.9.2004, 20.00
WEM GEHÖRT UNSER LAND?
Podium / Die Schweiz ist ein kleines, dicht besiedeltes Land. Zum einen wird der Boden immer mehr überbaut, zum anderen befindet sich der grösste Teil des besiedelten Gebietes in Privatbesitz und ist aufgrund der grossen Vermögensunterschiede sehr ungleich verteilt. Alternativen
zum Traum vom kleinen privaten Reich scheinen undenkbar. Dennoch gab und gibt es immer wieder Vorschläge für einen alternativen – sprich
gemeinsam und nachhaltig genutzten – Bodenbesitz. Zwei Visionäre stellen ihre Sicht eines anderen Bodenrechts vor: Jürg Inniger, ein Wirtschaftsphilosoph, und Marco Lustenberger, Mitglied der INWO
(Internationale Vereinigung für eine natürliche Wirtschaftsordnung).
Weitere Vorschläge und Diskussionen im Publikum sind willkommen.
stadt.labor – Plattform und Werkstatt,
Bogen 13, Viadukstrasse 13, vis-à-vis Kehrrichtverbrennungsanlage
www.stadt-wohnen.ch
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VORSCHAU STADT.LABOR OKTOBER:
12.10.2004, 20.00
«ERLAUBT IST, WER NICHT STÖRT!»
ZUR SITUATION VON RANDSTÄNDIGEN AUF DER GASSE
Podium / Der Druck auf Menschen, die von der Mehrheit der Bevölkerung als «auffällig» oder «störend» betrachtet werden, hat in den letzten
Jahren auch in Zürich kontinuierlich zugenommen. Wie erleben die Direktbetroffenen diese Entwicklungen? Wie gehen sie mit den ständigen Polizeikontrollen um? Wie wehren sie sich gegen die verstärkte Ausgrenzung? Unter der Leitung der WOZ-Redaktorin Esther Banz
diskutieren Randständige über ihre Erfahrungen und Erlebnisse, die sie tagtäglich auf den Strassen und Plätzen Zürichs machen.
19.10.2004, 21.00
DODESKADEN - MENSCHEN IM ABSEITS
Film / Akira Kurosawa, Japan 1971, 135 min, OV/f
Kurosawas erster Farbfilm verbindet soziales Engagement und humanistisches Pathos mit eigenwilliger ästhetischer Stilisierung.
Dodeskaden setzt sich aus vielen Episoden zusammen, die ein offenes Panorama der Elendsviertel am Rande von Tokio bieten. Entstanden ist ein breit angelegte Fresko einer in sich abgeschlossenen Welt der Armut und des seelischen wie physischen Leidens. Selbst nach einer Kürzung um mehr als 100 Minuten auf gut zwei Stunden erhielt diese dostojewskische Studie über traurige, auch kuriose Existenzen am Rande der Gesellschaft nicht den Applaus einer auf Prosperität ausgerichteten Gesellschaft.
26.10.2004, 20.00
AUTOFREIE STÄDTE – AUTOFREIES LEBEN:
WO STEHT DIE DISKUSSION HEUTE?
Podium / Die Forderung nach autofreien Städten hatte Mitte der 90er Jahre Hochkonjunktur in der Schweiz. In Zürich, Bern, Basel und anderen Städten kamen Initiativen zur Abstimmung, die aber alle abgelehnt wurden. Heute sind die Forderungen nach der Reduktion von motorisiertem
Individualverkehr bescheidener, obwohl der Verkehr weiter wächst.
Autofreie Plätze, Förderung des öffentlichen Verkehrs und des Langsamverkehrs oder die Reduktion des Strassenbaus stehen im Vordergrund. Aber wie steht es um die Utopie für autofreie Städte heute?
Diese und andere Fragen diskutieren Bewegte von verschiedenen Umweltverbänden.
stadt.labor – Plattform und Werkstatt,
Bogen 13, Viadukstrasse 13
www.stadt-wohnen.ch
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30. September 2004
AUSFLUG NACH BERN
DIE FOLGEN DER BERNER WEGWEISUNGSPRAXIS
Mit Catherine Weber, Gemeinderätin Grünes Bündnis Bern und Karin Gasser, Soziologin und Verfasserin der Studie «Kriminalpolitik und Citypflege».
Gemeinsame Anreise von Zürich: 16.15 Uhr MeetingPoint HB
Erlaubt ist, wer nicht stört! Geht es nach dem Willen von SP-Stadträtin Esther Maurer, bekommt die Stadt Zürich noch vor Jahresfrist einen «Wegweisungsartikel». Im unlängst veröffentlichten Bericht über die künftige Drogenpolitik der Stadt Zürich schreibt der Stadtrat klar und
deutlich: «Der Stadtrat [wird] dem Gemeinderat im Laufe des Jahres 2004 eine Revision der Allgemeinen Polizeiverordnung vorlegen, die eine entsprechende Rechtsgrundlage auf kommunaler Ebene schaffen soll» (S. 95).
Wie bereits in Bern und Winterthur soll die Polizei bald gegen Randständige und andere Personen vorgehen können, die den öffentlichen Raum «übergebührlich» nutzen (vgl. Artikel auf http://www.stadt-wohnen.ch/aktuell/stadt_raumpflegezh.php). Wer stört, dem wird künftig der Aufenthalt in einem definierten Sektor der Stadt für 3 bis 6 Monate untersagt («Rayonverbot»). Bei unerlaubtem Aufenthalt
drohen saftige Bussen.
Was uns in Zürich an Ausgrenzung und Repression bevorsteht, zeigt das Berner Beispiel. Um uns vor Ort ein Bild über die gravierenden Konsequenzen der Wegweisungspraxis zu machen, fahren wir am
Donnerstagabend, 30. September, gemeinsam nach Bern (Abfahrt HB Zürich 16.34 Uhr). Dort erwarten uns die grüne Gemeinderätin Catherine Weber und die Soziologin Karin Gasser, die unlängst eine Studie zur Berner
«Kriminalpolitik und Citypflege» verfasst hat.
Die AG Stadtentwicklung der Grünen lädt alle Interessierten herzlich ein, gemeinsam mit nach Bern zu fahren. Es ist wichtig, dass wir uns frühzeitig mit dem Wegweisungsartikel auseinandersetzen.
Weiter Infos auch unter Tel. 01 440 75 55 oder sekretariat@gruenezuerich.ch
(die schweiz macht mich fertig, auch aus der distanz, echt jetz)
Aus gegebenen Anlass findet vom 21.10. bis zum 24.10. eine AKTIONSWOCHE in VERDEN statt.
Der Grund liegt auf der Hand:
Im Mai diesen Jahres hat Jürgen Rieger, seines Zeichens Staranwalt der Naziszene und führender Kopf der Nazi-Aufmärsche in Wunsiedel, im idyllischen Dörverden ein ansehnliches Objekt gekauft...
Es handelt sich hierbei um die alte Standortverwaltung der
Bundeswehr in Niedersachsen, Ortschaft Dörverden. Das Objekt ist der Heisenhof...
Es dürfte klar sein, was dieser braune Bastard damit vorhat. Hier soll unter dem Deckmantel der Wilhelm Titjen Stiftung (Wilhelm Titjen war ehemaliges SS Mitglied) aus England ein neues Nazi Schulungszentrum entstehen. Wer
mitverfolgt hat, was in Wunsiedel 2004 beim Rudolf Hess Gedenkmarsch abgelaufen ist (ca. 6000 Nazis), der kann sich vorstellen, was für ein Machtapparat hinter der ganzen Sache steckt!!!
Deshalb wollen wir in VERDEN Bundesweite AKTIONSTAGE durchführen mit allem was dazu gehört...wir können und dürfen nicht wegschauen, was sich vor unserer Haustür abspielt.
Dörverden ist ein Ort mit ca. 2000 Einwohnern, liegt zwischen Hannover und Bremen...
Jürgen Rieger versucht hier mit allen Mitteln ein neues
HETENDORF aufzuziehen...klar, daß wir nicht dabei tatenlos zusehen...
Deswegen finden am 21.10. bis 24.10. in Verden Aktionstage mit Demos, Aktionen aller Art, Workshops, Konzerten, VOKÜS, Theater, Diskussionen etc.
statt.
[via usenet]